Teil 2

Und dann ab 23.3.2018 der zweite und letzte Teil.

23.3.2018: Wir fahren zum Nationalpark Manuel Antonio. Diesen besuchen wir aber erst morgen, so dass wir Zeit haben, die Hotelanlage mit dem warmen Pool zu geniessen sowie am Strand zu spazieren. Da wir heute einen faulen Tag haben, machen wir es im Blog ebenso und halten uns kurz.

24.3.2018: Den Grossteil des Tages verbringen wir im Nationalpark. Dieser ist zwar recht klein, die Tierdichte ist aber gross und die Lage am Meer mit wunderbaren Stränden macht ihn zu einem der beliebtesten und meistbesuchten Parks. Wir gehen darum schon früh los um dem Ansturm mindestens am Anfang noch etwas auszuweichen. Der Plan scheint aufzugehen, treffen wir doch schon bald auf eine Gruppe Kapuzineraffen und können diese ungestört beobachten. Eigentlich ist das Ziel heute ein paar Totenkopfäffchen zu entdecken. Diese vom Aussterben bedrohte Art lebt hier im Park und da wollen wir uns die Chance nicht entgehen lassen. Wir laufen alle Wege im Park, können aber trotzdem keine Totenkopfäffchen finden. Dafür sehen wir viel anderes und gehen zum Schluss auch bei herrlichen Temperaturen im Meer schwimmen. Da könnte man ewig drin bleiben.
Trotzdem geht es dann zurück zum Hotel, schliesslich müssen wir da auch noch den Pool amortisieren. Wir trinken zuerst ein Bier und wollen dann ins Zimmer um die Sachen für an den Pool zu holen. Und was turnt da im Wald neben dem Hotel herum? Die Totenkopfäffchen.... Anscheinend haben sie einen Ausflug gemacht und sind nun auf dem Rückweg in den Park. Fast hätten wir sie verpasst. Somit haben wir das Ziel doch noch erreicht - das war aber ganz schön knapp.

25.3.2018: Plötzlich sehen wir am Strassenrand in einem Baum rote Aras. Diese sind eher selten und so halten wir selbstverständlich an, um die Vögel zu bestaunen. Leider sind sie oben in der Krone und wir können nicht den Hang hinauf, so dass wir immer im Gegenlicht fotografieren (was nicht ganz so optimal ist wie man sieht). Bei der Weiterfahrt stoppen wir bei einer Brücke, weil es anscheinend hier immer einige Krokodile im Fluss hat. Dass es so viele sind hätten wir aber nicht erwartet. Wir zählen etwa 40 Stück, alle nah beieinander. Baden gehen wir hier definitiv nicht!!
Wir sind unterwegs nach Monte Verde. Da gibt es Nebelwald auf 1,400 Meter. Die feuchte Luft wird an die Berge gedrückt und kondensiert dann. Der Wald hier fängt den Nebel ein, so dass es das ganze Jahr feucht ist. Zurzeit ist zwar gerade Trockenzeit. Dies merken wir auch auf den Anfahrt, alles furztrocken und der Staub wird vom Wind aufgewirbelt, so dass die Landschaft grau/weiss getüncht ist. Aber oben angekommen ist alles grün und feucht, eben der Nebelwald.

Wir machen einen Spaziergang über hängende Brücken. Dies ermöglicht uns, die Vegetation und die Vögel in den Baumkronen zu beobachten - eine ganz neue Perspektive. Wir sehen denn auch den Glockenvogel (er hat wie so drei Fäden im Gesicht und sperrt den Schnabel ganz weit auf zum Singen) und den Quetzal. Für einen Ornithologen ist das angeblich, wie wenn Ostern und Weihnachten am gleichen Tag sind. Vermutlich haben wir dies gar nicht genug gewürdigt. Wir waren eher leise enttäuscht, dass sich der männliche Quetzal wieder nicht fotografieren liess, so dass wir weiter auf dieses Bild warten müssen.

26.3.2018: Wir suchen natürlich auch heute wieder den Quetzal für das ultimative Bild und vor lauter nach oben Schauen haben wir fast die Schlange am Boden übersehen bzw. noch schlimmer, wir wären fast auf sie draufgetreten. Da sie hochgiftig ist, wollen wir uns ihre Reaktion darauf lieber nicht vorstellen. Wir beobachten die flinken Kolibris beim Futtern und staunen ob dem Durchmesser der Würgefeige, unser Guide Enrique mit seiner Frau dienen dabei als Masstab zum Vergleich. Neben Vögeln sehen wir auch (für uns eine Premiere) einen Nasenbären durch den Wald streifen.

Am Nachmittag gehen wir noch einmal an eine Stelle, wo Kolibris zum Fressen hinkommen. Das faszinierende am Kolibri ist, neben dem Flugstil (er kann in der Luft stehen, rückwärts fliegen und sein Flügelschlag ist bis zu 90 mal in der Minute) sein Gefieder. Er hat keine Pigmente sondern Schuppen, so dass er je nach Lichteinfall immer wieder anders aussieht. Diese Eigenschaft und die verschiedenen Arten machen ihn zu einem lohnenswerten Beobachtungsobjekt.

27.3.2018: Habt ihr bemerkt, dass die Schlange gestern scharf war? Ja, inzwischen haben wir so viele giftige Schlangen gesehen, dass Rolf beim Fotografieren nicht mehr so zittert :-)

Heute morgen gehen wir nochmals in den Nebelwald. Die Dichte der Vegetation ist enorm und auf einem einzigen Baum können bis über 100 Arten an Pflanzen wachsen - einfach unglaublich!! Der Nachteil der dichten Vegetation ist, dass man nur schwer Tiere zu Gesicht bekommt. Es gibt aber trotzdem genügend zu sehen und der Wald ist ein Erlebnis. Zum Schluss läuft uns auch noch eine Vogelspinne über den Weg und wir können unser Glück kaum fassen, sind diese Tiere doch eigentlich nachtaktiv und man kriegt sie eher selten zu sehen (einige stört das ja weniger).

Wir fahren dann weiter Richtung Arenalsee, ein Stausee, aus dem ca. 30 % der costaricanischen Stromproduktion stammen. Am Strassenrand entdecken wir Brüllaffen und halten an, obwohl wir aufgrund eines platten Reifens etwas verspätet unterwegs sind. Etwas später sehen wir den Baum mit den Vogelnestern und "müssen" einen weiteren Stopp einlegen. Da zeigt sich wieder der Vorteil der Individualreise, alle Gruppen fahren an solchen Stellen vorbei, da sie nicht genügend Flexibilität haben.

28.3.2018: Heute haben wir einen Frosch wachgeküsst. Doch den Prinzen haben wir nicht gefunden.

 Nach dem Frühstück fahren wir zum Nationalpark des Vulkans Arenal. Da wir zeitig los sind, hat es noch keine Leute und wir können ungestört die Tiere suchen. Den Frosch finden wir nur durch Zufall da er nachtaktiv ist und jetzt schläft. Wir sind gemein und wecken ihn auf in der Hoffnung den Prinzen zu finden. Doch als er wach keine anderen Merkmale zeigt, lassen wir in Ruhe. Er macht schnell die Augen wieder zu und ist so von der restlichen Vegetation kaum mehr zu erkennen.
Wir gehen weiter und finden noch anderes, spannendes Getier, welches sich zu beobachten lohnt. Auch die Eintagesorchidee, die nur einen Tag blüht und deren Blüte am folgenden Tag schon wieder weg ist, finden wir spannend. Neben Vögel, Schlangen und Nasenbären schenken wir heute auch den kleineren Bewohnern unsere Aufmerksamkeit und es lohnt sich.

Eine zweite Wanderung führt uns an den Arenalsee mit Blick auf den perfekten Kegel des Vulkans. Den späteren Nachmittag verbringen wir dann im Hotelgarten in den heissen Quellen (obwohl es schon grenzwertig ist, bei 30 Grad Thermalbäder zu nehmen). Der Vorteil ist, dass sie 24 Stunden geöffnet sind, so dass man die kühleren Nachtstunden nutzen kann.

29.3.2018: Zuerst war alles noch normal. Wir verlassen das Hotel am Arenalsee und machen uns auf den Weg zum nächsten Vulkan. Der Nationalpark des Tenorio Vulkans ist bekannt für seinen Rio Celeste, den hellblauen Fluss. Wir sehen am Strassenrand Tukane und nutzen wieder den Vorteil der Privatreise. Wir steigen aus und beobachten die Vögel, welche sich im Baum die Früchte holen, da sehen wir im Baum nebenan ein Faultier. Wir haben zwar schon einige gesehen, doch normalerweise sieht man vor lauter Laub nicht viel von den Tieren. Hier können wir nun gut beobachten, wie es im Baum hängt und sich nur wenig bewegt.
Wir fahren weiter und stoppen an einer Stelle, wo gemäss Enrique (unserem Guide) oft Pfeilgiftfrösche anzutreffen sind. Wir suchen die kleinen Kerle und werden tatsächlich fündig. Die Frösche sind nur ca. 2 bis 3 cm gross und werden auch Blue-Jeans-Frog genannt wegen der blauen Beine. Ja und dann fahren wir zum Tenorio.

Wir sind froh, dass wir unsere Eintrittskarten schon haben, weil es eine ziemlich lange Schlange an der Kasse hat. Beim Eingang werden wir dann belehrt, dass auch wir in der Schlange anzustehen haben, da unser Ticket noch gestempelt werden muss. Also stellen wir uns hinten an. Leider geht nicht viel vorwärts, da sie immer nur soviele Leute reinlassen wie rauskommen, so dass die Anzahl an Besuchern nie grösser als 400 Personen ist. Für uns sieht es aber so aus, als ob es ab und zu Leute hat, welche ohne Schlange zu stehen reinkommen. Als eine grössere Gruppe mit dem Bus ankommt und gerade einfach so durch den Eingang marschiert, ist allen klar, dass es nicht immer mit rechten Dingen zu und her geht. Es gibt einen kleinen Aufstand und nach längerer Diskussion wird entschieden, dass nun alle rein dürfen. Für uns nicht die beste Entscheidung, sind wir doch kurz vor der Kasse nach fast drei Stunden anstehen und warten. Gerne hätten wir den Park auch mit nur 394 anderen geteilt. So aber fühlen wir uns wie auf einer Radiowanderung.
Der Park ist aber sehenswert und die Farbe des Flusses ist beeindruckend. Wir gehen bis zum Beginn der Verfärbung. An einer Stelle fliessen zwei Bäche zusammen und nach der Mischung ist der Fluss intensivst hellblau.

30.3.2018: Den heutigen Tag verbringen wir im Nationalpark des Vulkans Rincon de la Vieja. Dieser Vulkan ist einer der aktivsten in Costa Rica und auch Energielieferant. Mit dem geothermischen Kraftwerk werden ca. 10 % des Strombedarfes gedeckt. Da in diesem Teil des Landes während der Trockenzeit nicht viel Niederschlag fällt, ist auch die Vegetation ganz anders. Der Wald ist kein Regenwald und ähnelt eher unseren Wäldern als dem Regenwald.
  
Auf unserer Wanderung treffen wir immer wieder auf Stellen, wo die vulkanische Aktivität sichtbar ist. Da dampft es zum Beispiel aus dem Wald, das Wasser im Tümpel kocht und der Schlamm im nächsten Pool ebenfalls. Auf keinen Fall ladet der Weiher zum Bade ein und die Farben lassen auf einen die Aggressivität des Wassers erahnen. Auch die  Pflanzen haben sich angepasst und sind abschreckend in Form und Farbe. Ausser Vögel sehen wir fast keine Tiere, doch wir können es ihnen nicht verdenken, wenn sie sich in weniger unwirtlichen Gegenden wohler fühlen.

Am nahe gelegenen Wasserfall halten wir uns nicht allzu lange auf, da viele Jugendliche hier die freien Ostertage nutzen, um dort zu baden. Der Rummel ist uns zu gross und wir besuchen lieber die Thermalpools, welche in natürlicher Umgebung angelegt wurden. Evelyne gönnt sich eine Schlammpackung und fühlt sich danach um einiges jünger.

31.3.2018: Die Fahrt führt uns an die Pazifikküste, wo wir die verbleibenden Tage verbringen. Das Hotel bietet einen schönen Blick auf den Strand von Playa Corrilla. Die Bucht ist etwas abgelegen, so dass die Frauen nicht in Versuchung geraten, auf Shoppingtour zu gehen und ungehindert die Ruhe geniessen können. 

1.4.2018: Der grosse Pool lädt zum Faulenzen ein. Und das tun wir denn auch gründlich.

2.4.2018: Am Morgen ein Spaziergang am Meer und dann wieder faul sein. Der Tag geht trotzdem schnell vorbei.

3.4.2018: Unser letzter Tag hier in Costa Rica und der Abschluss der Reise. Es hat uns gefallen und wir hätten auch noch weiterreisen können. Es gäbe noch viele Spuren zu entdecken und zu verfolgen.

Doch einmal ist halt Schluss, und so verabschieden wir uns für dieses Mal. 

Wir hoffen, ihr hattet Spass uns hier zu begleiten.

Pura Vida!!