Palau

Wir verbringen eine Woche auf einem Tauchschiff (https://www.aggressor.com/rockislands.php) und anschliessend ein paar Tage im Hotel. Palau: Grüne Flecken im Meer und Sehnsuchtsziel für Taucher.

22.10.2017: Leider erst mit Verspätung in Palau gelandet, so dass es schon dunkel war.  Gesehen haben wir daher noch nichts, was zu berichten lohnen würde.
Hier haben wir eine Nacht im Hotel verbracht und warten nun auf den Transfer für aufs Schiff. Da haben wir sicher kein Internet und somit werden wir uns frühestens wieder am 29.10. mit Neuigkeiten melden können. Also bis dann....

23.10.2017; Auf dem Schiff: Wir haben eingecheckt und fühlen uns schnell wohl mit den neuen Nachbarn. Neben der 7-köpfigen Crew sind 8 Amis, 4 Deutsche und 3 Schweizer an Board. Das Motto auf dem Schiff lautet: "Essen, Schlafen und Tauchen". Frühstück ist um 06:00 und um 7:00 geht es dann schon los. Vor jedem Tauchgang erfolgt ein Briefing auf dem Mutterschiff, dann geht's mit dem Beiboot zum Tauchen. Material vorbereiten und schon kann es losgehen. Mit zwei Wracktauchgängen machen wir die Aufwärmrunde. Vom zweiten Weltkrieg liegen hier viele Japanische Wracks herum. Teilweise sind sie noch mit Material (Helme, Gasmasken, Lebensmittel, Munition, Waffen usw.) beladen und entsprechend spannend ist die Erkundung. Das Wetter ist noch OK aber der Wind ist sehr stark, so dass die Wellen hoch sind und das Tauchprogramm auch entsprechend angepasst werden muss.
Schnell geht der erste Tag vorbei und wir sind zum Glück noch nicht seekrank.

24.10.2017: Das schlechte Wetter ist mit uns. Es regnet und stürmt, so dass Tauchen eigentlich eine gute Alternative ist zum Liegestuhl an Deck. Leider sind nicht alle Tauchplätze sicher bei dem Wetter und das Programm muss angepasst werden. Wir haben trotzdem schöne Tauchgänge und die Crew ist guter Laune und macht uns das Leben sehr angenehm. Nach 4 Tauchgängen ist die Müdigkeit definitiv ein Thema. Nach 9 Uhr Abends sind normalerweise alle in ihren Kabinen verschwunden. Da hilft nicht mal der eigene Bier-Zapfhahn (all inklusive) um uns länger wach zu halten.

25.10.2017: Keine Besserung an der Wetterfront. Etwas Frust kommt beim einen oder andern auf, weil nicht alle bekannten, spektakulären Tauchplätze angefahren werden können. Trotzdem geniessen wir jeden Ausflug unter Wasser und entdecken immer wieder Neues und Spannendes. Wir erleben anschmiegsame Fische (Bild 5), wunderliche Kreaturen (6) sind in dichten Schwärmen (7) und entdecken ausserordentliche Tarnkünstler (8). (Der Calamar wechselt die Färbung entsprechend dem Hintergrund, so dass er nur schwer erkennbar ist).
Komfortabel ist die Hydraulische Plattform welche uns nach dem Tauchgang samt Beiboot aufs Niveau des Mutterschiffs zurückbringt und so bequemes Ein- uns Aussteigen ermöglicht.
Der Koch sorgt dann dafür, dass die verbrannten Kalorien mehr als kompensiert werden. Neben Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt es jeweils noch einen Snack am Morgen und am Nachmittag zwischen den Tauchgängen.

26.10.2016: Noch immer nichts Neues beim Wetterprogramm. Evi hat zum Glück ausreichend Bücher dabei, weil Schnorcheln bei dem Wellengang auch nicht gerade das Wahre ist. Die Crew führt uns als Entschädigung für das schlechte Wetter zu einer versteckten Ecke wo sich Quallen tummeln. Wir können mit ihnen Schnorcheln und sind froh, dass aufgrund der speziellen Gegebenheiten (keine Fressfeinde aufgrund der Wasserkonditionen) die Tentakel ihre nesselnde Wirkung weitestgehend verloren haben.
Dann lässt der Wind doch etwas nach und wir nutzen die Gelegenheit die Aussenriffe anzusteuern. Höhlen und Tummelplätze von Haien toppen die Tauchgänge der letzten Tage und alle sind begeistert.

27.10.2017: Oh Wunder, dass Wetter hat gebessert und der Regen hat aufgehört. Die Crew ist zum Glück flexibel und so können wir die verpassten Tauchplätze weitgehend nachholen. Wir tauchen durch Höhlen hindurch mit spektakulären Lichteinfällen, hängen uns mit Haken an der Riffkante ein (da wo die Strömung und dadurch auch die Fischdichte am stärksten ist) und beobachten dann in der Strömung hängend das muntere Treiben. Von so einer Stelle aus zählen wir mindestens 30 Haie und auch weitere Räuber welche ebenfalls gefallen finden an den vielen Fischen.
Die Zufriedenheit aller Teilnehmer ist nun wieder sehr nahe dem Maximum.

28.10.2017: Eigentlich sollten wir zurück im Hafen von Koror sein und nur noch zwei gemütliche Schlusstauchgänge absolvieren. Die Crew ermöglicht uns aber nochmals zwei spektakuläre Tauchplätze anzusteuern. Dass wir den ersten Tauchgang bereits um 06:30 absolvieren müssen, damit die Rückfahrt noch rechtzeitig erfolgen kann nehmen wir gerne in Kauf.
Wir hängen uns nochmals in die Haken und der letzte Tauchgang ist das absolute Highlight der Woche. Die Haie sind zum Greifen nahe und am liebsten wären wir noch stundenlang unten geblieben. Was für ein Abschluss. Die 20 Tauchgänge der Woche sind nun aber spürbar und ein paar Tage Erholung im Hotel kann nicht schaden, insbesondere wenn das Wetter so bleibt. Evi ist auch zufrieden hat sie doch mit ihrem Schnorchel-Buddy auch noch ein paar Ausflüge ins Wasser geschafft und dabei sogar auch Haie beobachtet.
Am Nachmittag ist dann Aufräumen und Ausrüstung waschen angesagt bevor wir die letzte Nacht an Bord verbringen dürfen.

29.10.2017: Heute wurden wir um 08:00 vom Schiff "geworfen". Um die Zeit bis zum Einchecken im Hotel zu überbrücken haben wir zusammen mit den meisten unserer Mit-Passagieren eine Tour nach Pelelilu-Island gebucht. Hier tobte eine der intensivsten Schlachten des pazifischen Krieges während dem 2. Weltkrieg. Die Amis mussten unbedingt den Flughafen unter Kontrolle bringen als Basis zu den Philippinen und die Japaner haben verbissen verteidigt. Auf der Insel von gerade mal ca. 2km auf 6 km sind über 10´000 Japaner und etwa 2000 Amerikaner währen der fast 100-tägigen Schlacht gestorben. Es gibt diverse Filme und Bücher über diese Tragödie.
Wir hatten gemeint, das schlechte Wetter überstanden zu haben, aber an diesem Tag hat es ununterbrochen geregnet. So haben wir die ganzen Überbleibsel des Krieges im Regen besichtigt.
Diverse Panzer und Kanonen japanischer und amerikanischer Bauart sind zu bestaunen. Aber auch Bunkeranlagen und Tunnels der Verteidiger sind noch zu finden. Speziell ist auch, dass noch an diversen Orten Material einfach so herumliegt. Helme, Munitions- und Bombenbestandteile, Werkzeug und Waffenteile. Zwar alles ziemlich rostig und teilweise von der Natur wieder bewachsen aber noch deutlich erkennbar. Auf der Rückfahrt sind wir noch mit dem Boot durch die Rock-Islands gefahren. Trotz des Regens ist die Schönheit dieser Kalkstein-Inseln eindrücklich.

30.10.2017: Heute geniessen wir einen ruhigen Tag am Strand unseres Hotels. Das Programm wie schon gehabt: Lesen, baden und etwas schnorcheln. Das lässt sich eine Zeit lang aushalten.

31.10.2017; Halloween: Überall wird dekoriert und zur Party am Abend aufgerufen.  Unsere erste Priorität liegt aber heute ganz woanders. Wir wollen das gute Wetter nutzen und die Schönheit von Palau aus dem bestem Blickwinkel geniessen. Dazu machen wir einen Rundflug über die Inseln.
Wir müssen die Cessna nur mit dem Piloten teilen und die rechte Tür lassen wir gleich am Boden. So ist die Sicht nicht durchs Glas getrübt und das Flugfeeling vollkommen.
Was uns dann in der Luft erwartet übertrifft selbst unsere hohen Erwartungen. Der Anblick auf die Inselwelt ist unbeschreiblich und der Flug geht viel zu schnell vorbei. Wir denken, dass wir schon heute sagen können, dass dies eines der absoluten Highlights dieser Reise war.

1.11.2017: Heute wollten wir eigentlich faul sein und lediglich auf den 30. 10. verweisen. Der Regen hat uns aber vom Liegestuhl abgehalten und so haben wir den Tag  doch lieber unter dem Dach verbracht bevor wir am Abend zum Flughafen aufgebrochen sind um nach Taipeh zu fliegen.

Epilog: Irgendwie ist es schon paradox, dass wir (Europäer wie auch die Amis) Palau sowohl über als auch unter Wasser als paradiesisch ansehen. Für die meisten jungen Palauer gibt es jedoch nur ein Ziel: So schnell wie möglich nach Amerika. Obwohl Palau eine eigene Republik ist, ist aufgrund der Geschichte und der daraus resultierenden Abkommen dies auch problemlos möglich. So ist es fraglich wie Palau in einer Generation aussehen wird.

Für uns jedenfalls ist klar, dass wir sehr gerne nochmals nach Palau kommen würden. Das Leben auf dem Schiff mit der netten Besatzung, die interessante Geschichte, die Tauchgänge mit Haien (und dabei am Riffhaken in der Strömung wie zu fliegen),  Tauchen zu Wracks, in Tropfstein- und anderen Höhlen sowie all die Begegnungen unter Wasser werden uns in bester Erinnerung bleiben.