Guatemala

4 Wochen Spanisch lernen in Antigua und dann auf den Spuren der Maya das Land erkunden.

Wir wohnen und leben bei einer Familie in Antigua. Montag bis Freitags besuchen wir die Spanischschule und am Wochenende machen wir vermutlich Ausflüge. Eine kurze Rundreise führt uns dann zur Grenze nach Mexico.
 

Vom 20. Januar bis 22. Februar sind wir in Guatemala

20.1.2018: Wir sind gut in Guatemala angekommen aber auch etwas müde. Zum Glück arbeitet Carol bei Air New Zealand, so dass sie uns auf dem langen Flug nach Los Angeles die anderen beiden Sitze in unserer Vierrerreihe freihalten konnte. So haben wir doch besser schlafen können als bei Vollbelegung. Trotzdem merken wir die beiden Nächte ausserhalb eines richtigen Bettes. Wir werden wohl nicht allzu spät schlafen gehen.
Nach der Landung in Guatemala City wurden wir prompt vom Flughafen abgeholt und zu unserer Gastfamilie gebracht. Eva ist Witwe und hat drei Kinder. Eine Tochter ist schon ausgezogen, die zweite lebt mit ihrem Mann ebenfalls hier und auch der Sohn wohnt noch zuhause.
Wir müssen uns nun wieder an den Drittwelt-Status gewöhnen, unser Zimmer und das Bad sind doch schon etwas heruntergekommen und ohne direktes Aussenfenster. Diese Bettwäsche war bei uns wohl etwa im zweiten Weltkrieg modern und das Bett knarrt ziemlich laut. Auch die Lärmkulisse ist hier bedeutend höher als sonst gewohnt. Dafür sind wir aber mittendrin. Und es ist ja nicht unser erstes Mal in so einer Umgebung, so dass wir uns sicher schnell daran gewöhnen werden.

Die Kommunikation mit unserem Spanisch ist noch etwas harzig, doch hoffen wir, dass sich das schnell bessert. Mal schauen was die Schule, welche Montags startet, bringt. 

21.1.2018: Zuerst haben wir heute ausgeschlafen. Schliesslich ist Sonntag.
Dann sind wir als erstes zu einem Aussichtspunkt hochgelaufen um einen guten Überblick über die Stadt zu kriegen. Die Strassen sind alle im rechten Winkel angeordnet, was die Orientierung erleichtert. Die umliegenden Vulkane dominieren das Stadtbild, sind sie doch von fast überall sichtbar.
In der Stadt selber ist einiges los. Es scheint uns, dass mancher Sonntagsausflug aus den umliegenden Dörfern hierher führt. So sind denn viele (Frauen) in den farbigen Trachten zu sehen. 
Wir bummeln durch die Stadt und machen uns ein wenig vertraut mit den Strassen und Plätzen, riskieren einen Blick in eine Kirche und setzen uns auch mal hin und beobachten das rege Treiben.

22.1.2018: Der erste Schultag. Wir haben beide eine Lehrerin erhalten (die Schule bietet nur Einzelunterricht an). Das heisst, man ist immer gefordert und kann nie zurücklehnen weil jemand anderer dran ist. Der Stil der beiden Lehrerinnen ist recht unterschiedlich. Evelyne muss viel Grammatik und Übungen machen. Sie hat auch einen Berg an Hausaufgaben. Rolf ist da besser dran: Weniger Übungen und Grammatik und keine Hausaufgaben. Mal sehen was sich am Ende besser bewährt.

Am Abend findet dann die Geburtstagsfeier (25) des jüngsten Sohnes statt.  Es gibt Pizza vom Pizza-Lieferdienst und Cola. Neben der "normalen" Familie sind noch ein paar weitere Familienmitglieder zu Besuch gekommen. Es ist somit ziemlich turbulent und von der Konversation auf spanisch verstehen wir nun fast nichts mehr. Wir haben da noch einiges zu lernen.

23.1.2018: Wir sind noch etwas müde. Da hilft, dass der Unterricht in einem Garten unter freiem Himmel stattfindet, und es am Morgen noch etwas kühl ist. Zudem geht der Wind, womit es sich noch kühler anfühlt. Die Lehrerin und der Schüler sitzen zu zweit an einem Tisch und machen da den Unterricht. Da wir 5 Stunden gebucht haben und die meisten anderen nur 4, sind wir am Schluss fast alleine im Garten.

Um ein Uhr gehen wir dann zurück zum Haus für das Mittagessen. Leider ist das Essen sehr gut und die Menge mehr als ausreichend. Ohne die Bewegung wie wir sie von Neuseeland her gewohnt sind, befürchten wir, dass dies keine positiven Auswirkungen auf unser Gewicht haben wird. 
Am Nachmittag machen wir Hausaufgaben (Rolf hat inzwischen auch ein paar wenige Aufgaben erhalten) und gehen in der Stadt spazieren. Die Zeit vergeht sehr schnell und es reicht nicht für alles.

Zum Abendessen sitzen wir dann am grossen Tisch mit der Familie und den anderen Studenten (1 Schweizer und 2 Engländer) welche hier wohnen.  Es geht turbulent zu und her und wir lachen viel. Wir erfahren auch einiges über das Leben in Guatemala und sind einmal mehr erstaunt, wie gut wir es in der Schweiz doch haben. Die Arbeitsbedingungen hier sind ziemlich hart (teilweise 12 Stunden Arbeitstage und am Samstag nicht frei) und der Verdienst sehr gering. Trotzdem sind die Menschen hier gut drauf und scheinen zufrieden.

24.1.2018: Die Schule findet auswärts statt. Wir gehen zwar zur normalen Zeit zum Garten und beginnen die Lektion. Schon nach einer halben Stunde brechen wir jedoch ab un marschieren etwa eine halbe Stunde mit unseren Lehrerinnen. Unterwegs wird natürlich fleissig spanisch gesprochen. Das Ziel ist eine Kaffeefarm. Der Unterricht findet heute dort statt.
Wir sehen den ganzen Prozess von der Pflanzung über die Fermentation und die Röstung bis zum Versand des fertigen Produktes. Cool ist, dass im Moment gerade die Bohnen zum Trocknen im Hof liegen. Berge von Kaffee, welcher aber auf den ersten Blick noch eher an Erdnüsse erinnert.
 Wir lernen auch etwas zu den Maya und ihrer Kultur. Die Plantage hat zudem einen Garten mit vielen Blumen. Teilweise auch solche welche wir noch nie gesehen haben. Ein interessanter Morgen und eine gute Gelegenheit spanisch auch ausserhalb der Schule zu lernen.

25.1.2018: Heute haben alle gefroren. Es war stark bewölkt und sogar ein paar Tropfen sind gefallen. Mit dem Wind und ohne die Sonne ist es mit der Zeit doch recht kühl. Ein lauwarmer Tee in der Pause hilft da wenig zum aufwärmen. Trotzdem vergeht der Morgen recht schnell und wir sind wieder ziemlich müde von all dem Lernen.

Am Nachmittag gehen wir jeweils etwas in die Stadt um etwas zu besorgen oder einen neuen Winkel kennenzulernen. Auffallend ist, dass fast jeder hier ein Verkäufer ist. Entweder hat man einen kleinen Laden im Haus oder versucht ansonsten auf der Strasse etwas an die Leute zu bringen.

Heute waren wir ausserdem in einem "Reisebüro", um uns zu informieren bezüglich Ausflügen am Wochenende. Da wir die ganze Woche in der Stadt sind, wollen wir am Wochenende etwas von ausserhalb sehen. 

26.01.2018: Seit langem wieder mal eine Schulreise. Mit dem öffentlichen Bus fahren wir in ein Nachbardorf. Dadurch, dass jeder Schüler seinen Lehrer dabei hat ist der Bus schon ziemlich voll. Da wir beim Abfahrtsort eingestiegen sind, sitzen wir immer zusammen mit der Lehrerin auf einer Sitzbank. Unterwegs steigen immer mehr Leute zu. Diese setzen sich nun als dritte Person neben uns auf die Sitzbank, welche eigentlich mit zweien schon gut gefüllt ist. Das müssen wir mal in der Schweiz ausprobieren und dann die Reaktionen abwarten :-)

Im Dorf etwas ausserhalb Antiguas sind wir bei 5 indigenen Familien mit Maya Abstammung zu Gast. Sie zeigen uns, wie sie Kleider selber machen und den Stoff dazu weben. Es ist das einzige Dorf in Guatemala, welches die zweiseitige Webkunst beherrscht. Für ein solches Stück brauchen sie aber mehrere Monate - unglaublich. Sie zeigen uns eine Hochzeitszeremonie, machen Essen für uns und Kaffee. Alles natürlich noch von Hand und ohne Elektrizität. Das Ganz findet selbstverständlich nur auf spanisch statt, so dass wir sehen können wie viel wir schon verstehen. Erstaunlicherweise klappt dies ganz gut.

Das gibt uns Selbstvertrauen und am Nachmittag buchen wir gleich den Wochenendausflug - ebenfalls in reinem (vermutlich nicht ganz korrektem) Spanisch.

27.1.2018: Seit langem wieder einmal haben wir ein freies Wochenende :-) Zumindest wird es uns seit langem wieder mal bewusst, dass Wochenende ist. Unser Wochenendausflug geht zum Vulkan Acatenango mit einer geführten Tour. Dabei übernachten wir auf dem Vulkan und machen den letzten Aufstieg erst am Sonntag. 
Mit einem Bus geht es ins kleine Dorf am Fusse des Vulkanes auf 2400 Metern Höhe. Wir merken schon hier, dass auch in Guatemala das Klima in der Höhe deutlich kühler ist. Unsere Gruppe besteht aus 11 Personsn und drei Guides. Ein paar Träger helfen uns, das ganze Campingmaterial und das Essen hochzutragen.

Vom Dorf geht es zuerst durch die Felder der Bauern. Hier ist noch alles Handarbeit, Maschinen oder Traktoren sucht man vergebens. Schon bald hat uns der Nebel fest im Griff und wir wandern weiter durch eine Art Regenwald. Die Aussicht ist zwar gleich null, doch der Wald ist recht abwechslungsreich. Zudem geht es permanent mit grosser Steigung aufwärts und so sind wir ausreichend mit uns selbst beschäftigt. Nach ca. 6 Stunden Wanderzeit erreichen wir am späteren Nachmittag unser Basislager und beziehen die Zelte, welche unsere Träger schon aufgebaut haben. Inzwischen hat sich die Wolken-/Nebeldecke etwas aufgelockert und zwischendurch sehen wir die umliegenden Vulkane. Gleich neben "unserem" Vulkan liegt der Vulkan Fuego. Dieser ist noch aktiv. Wir haben ihn schon ein paar Mal gehört. Lautes Donnern, einen Riesenknall oder Geräusch wie ein Düsen-Jet. Jedes Mal, wenn die Sicht kurz offen war, war er friedlich und wir konnten nichts spezielles sehen.

Wir geniessen die Stimmung auf ca. 3600 Meter über Meer und je länger wir oben sind, desto mehr zeigen sich Lücken in den Wolken. Unsere Guides bereiten das Abendessen vor und wir staunen ob der gewaltigen Kulisse, welche wir vor uns haben. Und dann ist es soweit, der erste Ausbruch des Fuego, welcher nicht nur zu hören sondern auch zu sehen ist. Schon dafür hätte sich der Aufstieg gelohnt. Mit der untergehenden Sonne verfärbt sich der Himmel und die Stimmung wechselt alle 5 Minuten. Dann wird es langsam dunkel. Dies ist nun scheinbar das Startsignal - einerseits für die Wolken sich gänzlich aufzulösen und andererseits für den Vulkan, so richtig Gas zu geben. Immer wieder gibt es grössere und kleinere Eruptionen begleitet mit ohrenbetäubendem Knall. Vielleicht liegt es ja auch an den Temperaturen, welche nun empfindlich gesunken sind. Wir gehen trotzdem etwas später als geplant in den Schlafsack, weil wir Angst haben, eine besonders schöne Eruption zu verpassen. Der Spektakel ist wirklich grandios.
Wir hätten wohl auch noch länger draussen bleiben können. Viel schlafen tun wir jedenfalls nicht, v.a. auch weil der Lärm des Vulkans um einiges grösser ist als erwartet.

28.1.2018: Tagwacht ist um 04:00. Trotz einer empfindlichen Kälte (vermutlich ca. -5 Grad) schälen wir uns aus dem Schlafsack und machen uns daran, die letzten etwa 400 Meter noch aufzusteigen. Wir merken die dünne Luft und die Schritte sind entsprechend kleiner als gewohnt. Der Gipfel liegt auf 3975 Meter, womit wir vom Start im Dorf nun etwa 1600 Höhenmeter hinter uns gebracht haben. Nach etwa ein dreiviertel Stunden sind wir auf dem Gipfel und beobachten den Sonnenaufgang. Der Wind ist allerdings ziemlich heftig, so dass der Windchill sehr, sehr unangenehm ist. Trotz aller Kleider frieren wir erbärmlich und die Hände drohen uns bald abzufallen. So machen wir uns bald nach Sonnenaufgang wieder an den Abstieg.  Der tiefe, lockere Geröllboden, welcher uns schon beim Aufstieg das Leben schwer machte, ist auch beim Abstieg recht unangenehm und anstrengend.  Wir rutschen mehr als gehen und müssen immer mal wieder die Schuhe vom Sand befreien. Es geht zurück zu unserem Basiscamp wo wir das Frühstück geniessen. Zum Glück scheint die Sonne vom blauen Himmel und kann so die Temperaturen schnell wieder in einen angenehmen Bereich treiben. Nach dem Frühstück brechen wir die Zelte ab und räumend den Platz auf. Dann geht es wieder hinunter zum Dorf von wo uns der Bus zurück nach Antigua bringt.
Unser Fazit: Ein toller Wochenendausflug, den wir unbedingt weiterempfehlen können.

29.1.2018: Noch etwas müde vom Wochenende gehen wir, wie gewohnt, nach dem Frühstück um 08:00 zur Schule. Die letzte Stunde verbringen wir aber nicht im Garten, sondern machen mit unseren Lehrerinnen einen Ausflug. Sie gehen mit uns in eine Art Museum wo wir uns zusammen verschiedene Ausstellungsstücke aus der Maya-Zeit ansehen. Das Gebäude selber ist auch sehenswert und beherbergt verschiedene Ausstellungen. Wir kombinieren damit das Spanisch-Lernen mit weiterem Stoff.

Die Schule bietet jeden Nachmittag eine Aktivität an. Heute steht eine Stadtführung auf dem Programm. Wir nehmen teil und hoffen, noch einige Aspekte und Ecken der Stadt zu entdecken, welche uns bis anhin verborgen blieben. Nach drei Orten (welche wir schon kannten) geht es bald zu einer Jadefabrik mit Jademuseum. Eigentlich nicht gerade das, was wir erwartet hatten. Da wir uns trotzdem den ganzen Nachmittag mit Spanisch beschäftigen und auch sonst noch einiges über Guatemala und Jade erfahren, gefällt es uns trotzdem. Wir lernen auch, dass Evelyne (gemäss dem Maya-Kalender) ein Kaiman und Rolf ein Kojote ist.
Auf dem Nachhauseweg sehen wir dann auch noch wie hier in Antigua abgeschleppt wird. Wiederum also ein lehrreicher Tag.

30.1.2018: Ein Schultag ohne Besonderheiten. Es rauchen die Köpfe und wir haben manchmal das Gefühl, schon am nächsten Tag die Hälfte wieder vergessen zu haben. Dabei sind wir jeden Tag mehrere Stunden damit beschäftigt, das gelernte zu vertiefen. Na ja, wir hoffen das Gefühl ist schlechter als es in Wahrheit ist.

Am Nachmittag lernen wir und unterbrechen für einen Spaziergang durch die Stadt. Ansonsten nicht viel neues aus Guatemala.

31.1.2018: Heute machen die zwei Kleinklassen (je ein Schüler) wieder auf mobile Schule. Wir besuchen mit unseren Lehrerinnen ein 5-Sterne Hotel, welches in die Ruinen eines Klosters hineingebaut wurde. Das Ganze ist schön gemacht, doch ein Zimmerpreis in der Höhe von 40 bis 50% eines hier üblichen Monatslohnes scheint uns denn doch etwas krass. 
Nachdem wir uns beim Hotel umgesehen haben, nehmen wir den Hotelbus zu einem Park oberhalb der Stadt mit schöner Aussicht auf die Stadt. Am Morgen ist nicht so viel los hier und so geniessen wir praktisch ungestört die verschiedenen Kunstausstellungen (unter anderem auch antike Maya-Stücke) sowie die Kunstwerke im Park. 
Nach einem Kaffee bzw. Tee nehmen wir wieder den Bus zurück und sehen uns noch die Papageien im Hotel an, bevor wir zum Mittagessen zurückkehren. Am Nachmittag versuchen wir einmal mehr, unseren Wortschatz zu vergrössern und die komplizierte Grammatik etwas besser in den Griff zu kriegen. Wir sind unsicher ob wir erfolgreich waren.

1.2.2018: Heute morgen staunen wir nicht schlecht als wir das Haus verlassen. Der Vulkan Fuego hat anscheinend eine grössere Eruption gehabt und dementsprechend steigt eine riesige, schwarze Wolke gegen den Himmel. Sehr eindrücklich, aber scheinbar doch nicht so aussergewöhnlich wie wir zuerst gemeint haben. Die lokalen Leute sind auf jeden Fall weit weniger beeindruckt als wir. 

In der Schule plagen wir uns mit den unregelmässigen Verben und zum Schlus spielen wir noch Scrabble. Gar nicht so einfach mit unserem beschränkten Wortschatz.

Am Nachmittag gibt es dann noch eine Speziallektion. Wir lernen noch ein paar Fluch- und Schimpfwörter. Am besten dazu geeignet ist ein Fussballspiel des hiesigen Clubs. Er ist der letztjährige Meister und zurzeit auch Tabellenführer. Interessanter als das Spiel, ist für uns das drumherum. Vieles funktioniert hier noch manuell und in der Pause finden wir die Präsentation der Werbefahnen und Banner (an verschiedenen Stellen des Rasens, so dass jeder Zuschauer die Chance auf einen guten Blick hat) recht amüsant. Die Sicherheitskräfte, welche teilweise in Vollmontur (inklusive Helm auf) zwei Stunden in der prallen Sonnen stehen, tun uns eher leid. Antigua gewinnt die Partie und alle sind glücklich und zufrieden. 

Am Abend sehen wir dann von unserem Haus aus, dass der Vulkan immer noch sehr aktiv ist und ziemlich viel Lava produziert.

2.2.2018: Schon wieder Freitag. Und am Freitag gibt es immer einen Ausflug. Nach dem Kaffee letzte Woche  sind heute die Macademia-Nüsse dran. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus zur Nuss-Finca und lassen uns dort alles im Zusammenhang mit der Nussproduktion erklären. Neben dem Gebrauch als Genussmittel wird auch viel Kosmetik mit dem Macadamia-Öl hergestellt. Wie es hier normal ist,  wird fast alles von Hand gemacht. Die wenigen Maschinen oder Hilfsmittel sind alle Marke Eigenbau.
Nach der Führung werden wir noch mit einer kurzen Gesichtsmassage (selbstverständlich mit Macadamia-Öl) verwöhnt und dürfen ein paar Produkte probieren. Wir geniessen dann noch den schönen Garten der Finca und trinken dort einen frischen Mango-Heidelbeersaft.

Nach dem Besuch des originellen WC´s fahren wir mit dem vollen Bus zurück in die Stadt. 

Nach einem Gruppenfoto mit der Kernfamilie (Mutter und Kinder) gehen wir am Abend mit unseren Mitstudenten in den Ausgang, da es ihr letzter Abend ist. Wir hatten es sehr nett zusammen und haben immer viel gelacht. Morgen kommen dann vielleicht schon neue Mitbewohner. Hoffentlich sind sie ebenso nett und lustig wie die "alten".

03.02.2018: Da es gestern etwas später (bzw. heute morgen etwas früher) wurde, haben wir heute ausgeschlafen. Bis zum Mittagessen haben wir somit noch nicht viel gemacht. Am Nachmittag sind wir dann in die Stadt, ins Centro Cultural. Da gibt es im altem Gemäuer einen schönen Garten mit einem kleinen Restaurant und der notwendigen Ruhe für das Spanisch-Studium. Am Anfang geht es ganz gut mit Kaffee und Tee, doch mit der Zeit brauchen wir etwas mehr Unterstützung :-)
Auf dem Nachhauseweg sehen wir, dass bei der Kirche eine Hochzeit zu Gange ist. Da müssen wir doch einen kleinen Umweg machen. Die Gesellschaft ist gerade am aufbrechen und der Oldtimer steht noch dekorativ vor der Kirche. Wieder wird uns bewusst, wie gross die Klassenunterschiede hier sind.
Wir bestaunen den Blumenschmuck und jemand fragt uns, ob wir welchen mitnehmen wollen. Sie würden diesen sonst wegwerfen. So können wir unserer Schlummermutter ein Bukett mitbringen.

4.2.2018: Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Blauer Himmel, fast kein Wind und angenehme Temperaturen. So schön war es noch nie. Die Farben Antiguas kommen so besonders zur Geltung.
Zuerst suchen wir uns eine Bäckerei für das Frühstück, da wir ja am Sonntag keine Mahlzeiten bei der Familie kriegen. Wir setzen uns dann mit dem Einkauf und einem Kaffee bzw. Tee beim Hauptplatz hin und beobachten das Treiben während wir frühstücken.

Nach dem Frühstück besuchen wir eine Kirche, wie sich das hier in Antigua am Sonntag für anständige Leute gehört. Wir kürzen den Gottesdienst allerdings etwas ab, auch weil wir halt doch noch nicht ganz alles verstehen :-) Es fällt aber nicht auf, dass wir früher rausschleichen, da sowieso ein ständiges Kommen und Gehen herrscht.
Gleich neben der Kirche sind die Klosterrruinen. Nach dem Erdbeben 1773 wurden zwar wenige Kirchen wieder aufgebaut, aber kein einziges Kloster. So gibt es auch heute noch viele Ruinen zu besichtigen und somit sehen wir uns die Ruinen des Klosters San Francisco an.

Den Rest des Nachmittages verbringen wir dann wieder im Garten des Centro Cultural. Hier können wir das schöne Wetter geniessen und uns in Ruhe dem Spanisch widmen.

5.2.2018: Die dritte Woche beginnt. Die Zeit scheint an Tempo aufzunehmen, die Tage vergehen viel zu schnell. Schule, Aufgaben und das Ausprobieren des gelernten bzw. das wiederholte "falsch-machen" des gleichen füllen den Tag. Heute haben wir ein Paar Fotos im Garten der Schule gemacht um einen Eindruck zu vermitteln, wo der Unterricht stattfindet.

Seit heute sind auch wieder alle Zimmer im Haus besetzt. Ein Paar aus den USA und eine Frau aus Kanada sind nun unsere aktuellen Mitbewohner.

Ab Morgen schreiben wir unter Antigua Teil II; so wird die einzelne Seite nicht so lang.