Taipeh

Taipeh ist eine Millionenstadt und die Hauptstadt von Taiwan.  Ein paar Nächte in einer uns unbekannten Grossstadt. Sowie ein Ausflug in einen Nationalpark (Yehliu Geopark). Das ist der Plan.  

21.10.2017: Wir sind gut in Taipeh angekommen und warten nun auf den Weiterflug nach Palau. Und obwohl wir durchaus etwas Zeit haben, gönnen wir uns wieder einmal Fastfood. So können wir Euch auch gleich zeigen, dass es nicht immer nur Haute Cuisine gibt.

02.11.2017: Taipeh ist eine lebendige Stadt. An jeder Ecke ein Tempel und die Strassen voller Zweiräder. Wir sind nun vollends wieder in Asien.
Als erste nehmen wir uns den (angeblich) 8. höchsten Turm der Welt vor. Taipeh 101 (es sind 101 Stockwerke, daher der Name) ist das Wahrzeichen der Stadt und gibt uns einen guten Überblick über die Grösse der City mit ihren 2,75 Millionen Einwohnern. Eindrücklich ist neben der An- und Aussicht des Turms aber auch der Wind- und Erdbebendämpfer mit einem Gewicht von 660 Tonen welcher an Kabeln aufgehängt, sowie auf Hydraulikpuffern gelagert ist. Der Dämpfer hat die Aufgabe den Turm bei heftigen Winden (Taifune) oder Erdbeben zu stabilisieren und dann dessen Schwingungen zu mindern.

Das U-Bahn Netz ist optimal für unsere Bedürfnisse und bringt uns immer in gut machbare Gehdistanz zu unseren Zielen. Wir sehen uns das enorme Gelände von Chiang Kai-shek´s Memorial Hall an (er war der Konkurrent von Mao und flüchtete nach verlorenem Bürgerkrieg mit seiner Armee nach Taiwan und war dann lange Zeit der starke Mann hier). Im Teehaus der National Concert Hall stärken wir uns dann mit einen Pearl Tea (Bubble Tea) bevor wir die historischen Quartiere zu Fuss durchschlendern. Wir staunen ab der Vielfalt der Waren und der exotischen Artikel welche angeboten werden und geniessen die Atmosphäre und die Lebendigkeit der Strassen.
Natürlich lassen wir uns auch den Besuch vom einen  oder anderen Tempel nicht entgehen und beobachten die Einheimischen bei ihren Ritualen. Zum Schluss geht es noch auf den Elefantenberg um die Skyline bei Nacht zu geniessen. Zum Nachtessen finden wir uns dann in einem Restaurant wo die Speisekarte für uns nicht lesbar ist. Da die Angestellten fast kein Englisch sprechen bleibt uns nur die Verständigung mit Handzeichen. Als wir dann bemerken, dass das Konzept des Restaurants so ist, dass jeder selber seine Speisen zubereitet und nur die Zutaten serviert werden beobachten wir zuerst mal einige Zeit lang die Gäste neben uns und ahmen sie dann bestmöglich nach. Schlussendlich werden aber auch wir satt.

03.11.2017: Nach dem Frühstück werden wir von unserem weiblichen Guide abgeholt und fahren mit ihr und dem Chauffeur zur Küste. Unterwegs besichtigt sie mit uns erst mal einen Tempel und gibt uns da Einblick in die Rituale und Abläufe, so dass wir von nun an noch besser nachvollziehen können was wir beobachten. Das Hauptziel des Ausfluges ist dann der Yehliu Geo-Park an der Küste. Es handelt sich um eine von Wind und Wasser  gestaltete Erosionslandschaft. Als wir beim Park eintreffen, staunen wir ob der Menschenmassen welche anscheinend das gleiche Ziel haben wie wir. Ganze Heerscharren tummeln sich dann bei den Gesteinsformationen und sind wild entschlossen von sich und den bizarren Formen unendliche Fotos zu schiessen. Sie stehen Schlange vor den bekanntesten Formationen mit Namen wie "Queens Head, Princes, Gorilla" und so weiter. Die Schönheit der gesamten Umgebung nimmt nur die Minderheit wahr. Wir können uns dann auch fast nicht entschliessen was spannender ist, die Menschen zu beobachten oder die Landschaft zu betrachten. Wir schaffen es schlussendlich aber beides unter einen Hut zu kriegen.
Geologisch gesehen handelt es sich hier um angehobenen Meeresgrund und da, wo die Riffoberfläche noch nicht vollständig verwittert ist, schützt sie die darunterliegende Tonschicht vor der Erosion und so entstehen die Pilzgebilde und die anderen Formen.

Zurück im Hotel am Nachmittag machen wir uns nur schnell frisch und schon geht die Erkundungstour durch die Stadt weiter. Nach den wichtigsten Tempeln (unter anderem UNESCO World Heritage) ist es Zeit für einen Nightmarket. Hier Essen wir auch zu Abend und wieder ist die Verständigung nur eingeschränkt möglich, so dass wir nicht immer zu 100% wissen was wir gerade verspeisen. Zumindest gelingt es uns vor dem Kauf jeweils in Erfahrung zu bringen, ob es süss oder salzig ist so dass wir die Geschmacksnerven entsprechend programmieren können. Bei einigen Ständen verhindert dann die Optik und/oder der Geruch, dass wir allzu sehr in Versuchung geraten. Aber wir werden wieder satt, alles ist geniessbar und das meiste schmeckt auch sehr gut.

04.11.2017: Da unser Flug erst am Abend geht, haben wir noch den ganzen Tag um Taipeh weiter zu erforschen. Da es regnet gehen wir zuerst ins National Palace Museum. Das Museum beherbergt die über 600´000 Kunstgegenstände welche zu einem Grossteil aus der verbotenen Stadt von Peking stammen. Die Kunstwerke wurden bei der Besetzung durch Japan in Sicherheit gebracht und beim Rückzug von Chiang Kai-shek mit nach Taiwan genommen. 
Auch im Museum sind wieder wahre Massen an Touristen vorwiegend in Gruppen unterwegs. Für die Besichtigung des Jade Kohls muss man gefühlte 2 Stunden anstehen. Wir verzichten darauf, das es wahrlich genügend Alternativen gibt.  Bronze-Gegenstände welche 3000 Jahre alt sind aber eine Qualität aufweisen welche erstaunlich ist, feinste Schnitzereien aus Elfenbein wo wir uns nicht vorstellen können wie das gemacht wurde oder Schmuck- und Möbelstücke mit unvorstellbarem Wert beeindrucken uns. Der Besuch ist aber mit der Zeit auch ermüdend, so dass wir uns nachher im Museumskaffee erholen müssen.
Auf dem Rückweg durchqueren wir nochmals einen Nachtmarkt (wo es von Besuchern wimmelt und wir fast ein wenig an die Basler Herbstmesse erinnert werden) und sehen uns in einem Tempel um.

Dann ist es Zeit die letzte U-Bahn-Fahrt anzutreten und beim Hotel, (wo schon unser Chauffeur wartet) das Gepäck abzuholen.

Epilog: Taipeh ist sicher einen Besuch wert. Die Stadt ist sehr lebendig und gut zu entdecken. Nachtmärkte, U-Bahn, Spät-Abends in den Strassen zu Fuss unterwegs - weder Sicherheit noch Orientierung waren für uns ein Problem. Somit wäre es auch geeignet für "Asienanfänger" - mal abgesehen von der teilweise schwierigen Verständigung. 
Erstaunt waren wir aber über die enorm vielen Touristen. Zuerst sind sie für uns nicht als solche erkennbar, weil es vorwiegend Asiaten sind, insbesondere auch Chinesen welche "ihre" Kunstschätze in National Palace Museum besichtigen gehen. Für den Besuch des Yehliu Geo-Park würde es sich lohnen dort eine Übernachtung einzuplanen oder sehr früh von Taipeh wegzufahren, so dass man bei Parköffnung vor Ort ist und die vielen Gruppen allenfalls meiden könnte.